So gelingt die Belagreparatur

Ein kleiner Stein auf der Piste reicht aus, um einen unschönen Kratzer oder ein Loch im Skibelag zu hinterlassen. Werden Beschädigungen im Belag nicht schnell ausgebessert, kann dies den Ski oder das Board dauerhaft beschädigen. Außerdem haben Kratzer oder Löcher im Belag einen negativen Einfluss auf die Fahreigenschaften auf der Piste. Daher ist eine zeitnahe Reparatur des Belags besonders wichtig.

Auf die richtige Vorbereitung kommt es an

Die richtige Vorbereitung ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Belagreparatur. Zunächst einmal sollte der Belag gereinigt werden. Dazu empfehlen wir, den Ski oder das Board auf einer Bandschleifmaschine vorschleifen. Das beseitigt Schmutz und Rost und raut den Belag auf. Dadurch hält anschließendes Reparaturmaterial deutlich besser. Außerdem lassen sich kleine Kratzer oder Riefen im Belag unter Umständen bereits beim Vorschliff auf der Bandschleifmaschine beseitigen. Nach dem Vorschliff sollten Sie den Belag und besonders die noch vorhandenen Beschädigungen, Löcher oder Kratzer von restlichem Schmutz, Wachs oder Fett befreien. Dazu empfehlen wir den Reichmann Wachsentferner. Standard-Wachsentferner fetten teilweise nach und sind deshalb hierfür ungeeignet. Für die anschließende Reparatur sollte die Stelle trocken, sauber und fettfrei sein.

Grundierung für grobe Löcher oder Beschädigungen im Kantenbereich

Grobe und besonders tiefe Belagschäden bis zum Skikörper sowie Risse an der Kante bedürfen einer besonderen Behandlung. Grundieren Sie diese Beschädigungen zunächst mit dem Spezialreparaturmaterial METAL GRIP. Bestandteil dieses Materials ist ein Kleber, der auf allen Skibaumaterialien hält. Der Klebeanteil im Metal Grip erzeugt eine dauerhafte Verbindung mit dem Skibelag und sicher so eine langanhaltende Belagreparatur. Wärmen Sie mit einem Gasbrenner den Belag kurz vor, damit das Grundierungsmaterial im Anschluss besser auf dem Belag haftet und tragen Sie anschließend das Spezialreparaturmaterial möglichst dünn und gleichmäßig auf. Durch die kompakte Bauweise ist der Powerspot Gasbrenner dafür optimal geeignet. Lassen Sie das Material kurz erkalten und aushärten und entfernen Sie anschließend überstehende Ränder mit einer Karosseriefeile oder einem Belaghobel.

Auftrag des Reparaturmaterials

Über diese Grundierung oder auch kleinere Beschädigungen an anderen Stellen im Belag kann jetzt das Belagreparaturmaterial aufgebracht werden. Auch hierfür eignen sich die Handausbesserungsgeräte Powerspot oder Kandie. Wählen Sie dazu einfach die passenden Reparaturstäbchen aus. Weißes Reparaturmaterial eignet sich optimal für helle Beläge, schwarzes für dunkle.

Unser Tipp: Das aufgeschmolzene, noch plastische Reparaturmaterial wirft gerne Blasen. Presst man mit einer dicken Stahlziehklinge sofort nach dem Aufschmelzen auf das heiße Material, wird dieses abgeschreckt und die Blasenbildung vermieden. Reparaturmaterial nur so dünn wie möglich und so viel wie notwendig auftragen. Dies erspart viel Zeit beim nächsten Arbeitsgang.

Lassen Sie auch das Reparaturmaterial nach dem Auftrag ca. 10-20 Minuten aushärten und ziehen Sie überschüssiges Material mit dem Hobel oder der Karosseriefeile ab.

Mehr Gesundheitsschutz beim Aufschmelzen bietet das Handausbesserungsgerät Polymaster mit integrierter Absaugung oder ein Belagaufschmelzautomat wie der POLYMAT PRO.

Belagaufschmelzautomat für stark beschädigte Beläge

Stark beschädigte Beläge können auch komplett mit dem Reichmann-Belagaufschmelzautomaten POLYMAT PRO überzogen werden. Dies ist genauso mit der Kandie Reparaturpistole oder dem Powerspot Gasbrenner möglich, erfordert aber einen höheren Zeitaufwand. Je nach Servicestückzahl ist abzuwägen, ob ein Aufschmelz-Automat eingesetzt werden kann.

Stanz-Set zur Belagreparatur

Eine weitere Möglichkeit zur Reparatur von starken Belagbeschädigungen im Stahlkantenbereich oder bei Schäden bis zum Skikern bietet ein Ski-Reparatur-Stanz-Set. Dazu benötigen Sie neben der passenden Stanze einen Belagstreifen sowie einen 2-Komponentenkleber. Vorteil dieser Variante ist ein minimaler Zeitaufwand durch schnelleres Aushärten des Klebers mit der aufgespannten Heizplatte. Die Stanzmesser können Sie ganz einfach selbst austauschen.